Montag, 31. August 2015

Caféta Morgana

Heute hat es leicht geregnet als wir von Klim Strand los gefahren sind. Wir sind zuerst zum Slettestrand gefahren. Wieder ging es durch Wald und heute insgesamt viel über Schotterwege. Bei Slettestrand hörte es glücklicherweise wieder auf zu regnen.
Im Gebiet Slettestrand habe ich nach unserem alten Häuschen Østerslet Ausschau gehalten. Aber da ich mich nur noch an ein dunkles Holzhaus und an keinen Weg dorthin erinnern konnte war es sehr unwahrscheinlich das ich es finden würde. Die Inneneinrichtung könnte ich noch gut beschreiben ... ;-) Ist ja doch schon ziemlich lange  her.
Von dort ging es weiter auf Schotterwegen durch die Dünen zum Tranum Strand. Diese ganzen Strandabschnitte liegen alle in der Jammerbucht.
In der Nähe von Tranum Strand hatten wir auch noch die seltene Gelegenheit ein Quidditch Turnier zwischen Hufflepuff und Gryffindor zu verfolgen. Hagrid war der Schiedsrichter,  aber Harry Potter,  Ron und Hermine konnte ich nirgends entdecken. Eine Jugendgruppe aus Deutschland mit Zaubererumhängen war fröhlich am spielen. Die Fußballtore waren mit Ringen versehen und die Spieler mussten die ganze Zeit darauf achten ihre Besen in Form von Stöcken zwischen den Beinen zu behalten. Es gab einen goldenen Schnatz, den Quaffel und die Klatscher. Wir haben natürlich für Gryffindor gejubelt!
Danach ging es wieder weiter und wieder fleißig rauf und runter. An einer Stelle war es sandig und steil bergauf,  da mussten wir die Räder wieder schieben. Die sind echt schwer!
Irgendwo im Wald hatte ich dann doch mal etwas die Fahrerei satt und träumte von einem schönen Pott Kaffee und vielleicht etwas leckerem dänischen Kuchen. Ich sagte nichts aber kurze Zeit später kam Micha auf meine Höhe gefahren und sprach auch von früher aufhören und Kaffee. :-)
Also sind wir nur noch bis Blokhus gefahren, haben unser Zelt aufgeschlagen und sind dann in den Ort etwas bummeln und Kaffee trinken. Kuchen gab es auch. :-)
Der Ort ist richtig nett und,  etwas verblüffend,  es gibt zum Strand ein Ortsende-Schild. Das liegt daran, dass wieder mal die Straße am Strand verläuft. Morgen wollen wir dort lang fahren. 15 Kilometer am Strand!

Sonntag, 30. August 2015

Die Kräuterhexe schlägt zurück

Wir sind heute erst recht spät gestartet von dem Campingplatz in Klitmøller. Es war richtig nett dort. Ganz viele Kinder wuselten in der Gegend herum,  der Platz war schön angelegt, es war ruhig,  ...
Beim Frühstück machen habe ich einen netten Niederländer kennen gelernt.  Er wollte heute bis Klim Strand und sagte es wären gut 60 Kilometer. So weit werden wir wohl nicht kommen.
Wir haben uns dann auf den Weg nach Hanstholm gemacht. Unser Radbuch ist nicht mehr auf dem aktuellsten Stand.
Der Weg führt jetzt auf einem Fahrradweg direkt neben der wenig befahrenen Straße am Wasser lang. Bei Hanstholm führt die Strecke durch den Hafen,  danach geht es weiter auf einem schönen gekiesten Radweg mitten durch Wiesen immer am Meer entlang.
Mir ging es seit gestern schon wieder nicht so gut mit meinem Magen weil ich etwas falsches gegessen hatte. Ich hatte Bauchschmerzen und mir war übel. Dann war es auch noch heiß.
Irgendwann hinter Hanstholm hat es mir dann gereicht. Ich bin über die Blumenwiese gegangen und habe Löwenzahn,  Schafgarbe und Spitzwegerich gesammelt und gegessen. Danach ging es besser. :-)
Wieder ging es durch schöne Wälder und Dünen und viel auf und ab.  Ursprünglich hatten wir gedacht in Hjardemål auf den Campingplatz zu gehen. Der war aber zu oder sah zumindest so aus. Wir fuhren also weiter. Laut unserer Karte war der nächste Platz Klim Strand.
Auf dem Weg dorthin kamen wir am Bulbjerg vorbei. Es ging dort hin kräftig bergauf so dass wir irgendwann absteigen und schieben mussten. Um den Bulbjerg richtig angucken zu können sind wir zu Fuß erstmal wieder runter.
Der Bulbjerg ist ein 47 Meter hoher Kalksandsteinfelsen und Dänemarks einziger Vogelfelsen. Die Aussicht von oben ist toll!
Danach ging es noch mal knapp 10 Kilometer bis nach Klim Strand. Es ging wieder mitten durch den Wald. Einfach herrlich!
Auf dem Campingplatz trafen wir den Niederländer wieder. Er hatte noch nichts zu essen eingekauft außer eine Flasche Klim Strand Wein. Wir haben ihn dann zum essen eingeladen und er hat den Wein mitgebracht.  :-)

Samstag, 29. August 2015

Wider erwarten Höhen und Tiefen

Heute ging es endlich richtig in den Nationalpark Thy rein. Eine sehr abwechslungsreiche Landschaft erwartete uns. Helle lichte Mischwälder, dunkle Wälder die dann plötzlich endeten und in eine mit Heidekraut bewachsene Dünenlandschaft übergingen, hohe Dünen,  weite Strände,  kleine Seen,  ...

Zwischendurch haben wir in Stenbjerg Rast gemacht. Dort gibt es den Stenbjerg Landingplads, am Meer stehende kleine Geräteschuppen, Lagerhäuser und Fischerboote die am Strand liegen.

Dort musste ich gleich mal eine Meerdusche nehmen. Richtig zu schwimmen habe ich mich hier nicht getraut. Die Wellen waren doch recht hoch,  der Strand fiel gleich steil ab und es war ein kräftiger Sog.

Auch der Ort Nørre Vorupør hat uns sehr gut gefallen. Dort waren dann auch schon die ersten Kiter und Surfer auf dem Meer zu sehen weil eine Landspitze für ruhiges Wasser dahinter sorgte.

Weiter ging es ziemlich viel bergauf und bergab, teilweise mit kräftigem Gegenwind durch die Nystrup Klitplantage nach Klitmøller.

Ich war ziemlich platt als wir hier ankamen und erstmal nicht sofort den Campingplatz fanden. Aber jetzt haben wir einen schönen Platz und haben uns Cold Hawaii wie es auch genannt wird,  das Surfmekka des Nordens auch schon angeguckt. Hier gibt es anscheinend noch mehr Surfer als Kiter.

Eben sind mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Wir haben auf dem letzten Campingplatz in Agger drei nette Dänen in unserem Alter kennen gelernt die mit sehr großen Wanderrucksäcken in die gleiche Richtung unterwegs waren. Sie wollten versuchen bis nach Nørre Vorupør zu wandern, was mit 40 km schon erstaunlich gewesen wäre. Jetzt waren sie in Klitmøller wo ich das schon mit dem Fahrrad anstrengend fand? ! Sie haben mich dann aber wieder beruhigt. Sie waren 20 km gewandert und haben sich dann im Auto mitnehmen lassen.  :-)

Endlich geht's wieder weiter

Heute haben wir uns von Ronja verabschiedet und endlich geht es jetzt weiter mit unserer Tour.

Zuerst sind wir auf der Landstraße von Thorsminde Richtung Thyborøn gefahren. Das ging ganz gut weil die Straße oberhalb von Thorsminde nicht so stark befahren ist. Nach ca. 8 Kilometern ging es dann ab über die Dörfer und leicht bergauf den Bovling Klit entlang. Der höchste Punkt der Steilküste ist der Bovbjerg Fyr ein roter Leuchtturm. Die Aussicht war wieder super. Wir waren vor drei Jahren mit Ronja schon mal hier.

Danach ging es dann erstmal eine Weile bergab durch Felder und an kleinen Seen vorbei.

Ich hatte die ganze Zeit etwas besorgt an die Gegend vor Thyborøn gedacht weil ich von vor drei Jahren den Eindruck hatte das dort nur die Straße hin führt. Das erwies sich glücklicherweise als Irrtum. Ein richtig guter Radweg führte durch den Anfang des Nationalparks Thy der sich bis nach Hanstholm erstreckt.

Wir fuhren auf einem Damm nur für Fahrradfahrer und Fußgänger. Links von uns ein weiter Schilfgürtel bis zu den Dünen,  rechts Wiesen, Kuhweiden und ein Flüsschen. Herrlich!

In Thyborøn wurde die Fähre gerade beladen und wir sind gleich mit gefahren. Die Fähre fährt Richtung Agger,  hält aber schon an der vorgelagerten Landzunge und schmeißt die Passagiere wieder raus.

Von dort sind wir dann noch die Landzunge knapp 10 Kilometer entlang geradelt. Eine ähnliche Landschaft wie vor Thyborøn,  bloß das jetzt rechts der Limfjord liegt auf dem übrigens fleißig gekitet wurde.

Am Ende landeten wir in Agger und haben hier unser Zelt aufgeschlagen.

Diesen Post habe ich erst heute Nachmittag veröffentlichen können,  weil das Netz in Agger und unterwegs so lahm war. Hier in Klitmøller gibt es sehr flottes Vlan und da ging es endlich. Tut mir leid das ihr warten musstet! 

Freitag, 28. August 2015

Der ältere Mann der nicht gerettet werden wollte

Schon wieder eine aufregende Nacht!

Wir lagen in unserem Zelt,  Micha schlief schon. Ich hatte noch ein Weilchen gelesen und machte so gegen 22 Uhr mein Kindle zu. Kurz danach fuhr ziemlich flott ein Auto auf dem Weg an uns vorbei. Ich wunderte mich etwas. Ab 21 Uhr ist der Platz eigentlich zu und soll nicht mehr befahren werden und außerdem ist die Geschwindigkeit auf maximal 20 km in der Stunde beschränkt. Der Besitzer des Platzes ist da normalerweise ziemlich pingelig und hat schon einigen Leuten mit Platzverweis gedroht.

Nun ist bestimmt Ruhe und ich schloss die Augen wieder. Etwas später fuhren wieder zwei Autos an uns vorbei. So langsam hatte ich den Eindruck versehentlich an einer Schnellstraße zu nächtigen und brubbelte etwas rum. :-)

Aber ich bin ja ein friedlicher Mensch und machte wieder die Augen zu. Kurze Zeit später fuhren noch mal zwei Fahrzeuge zügig uns vorbei. Eins richtete auch noch die Scheinwerfer auf uns.  Was war hier denn plötzlich los?  Hatte der Besitzer des Platzes heute Ausgang und alle wussten es und nutzten es aus?

Ich pellte mich aus meinem Schlafsack und krabbelte aus dem Zelt. Kaum war ich draußen fiel mir die Kinnlade vor Verblüffung herunter. Auf der Kiterwiese, recht dicht am Wasser standen die ganzen Autos: Feuerwehr,  Polizei, Krankenwagen,  Wasserrettung! Sogar ein großer Lkw der Feuerwehr mit Technik war angerückt und hatte für die Festbeleuchtung gesorgt. Hinten auf dem Fjord sah ich ein Motorboot kreisen.

Ronja stand mit ihren Freunden und kam gleich zu mir geflitzt. Ein älterer Mann musste wegen einem Gewitter so gegen 19 Uhr sein Board im Fjord zurück lassen und hatte sich nach dem Gewitter mit einem SUP (diese Surfbretter auf denen man stehend paddeln kann) auf die Suche nach seinem Board gemacht. Er war nicht zurück gekommen. Darum die ganze Aufregung.

In dem Moment wo ich aus dem Zelt gekommen war löste sich aber die Sorge schon auf. Der Mann war da anscheinend gerade zurück gekommen,  wunderte sich auch was da los ist und ging an dem ganzen Rettungspersonal vorbei weil er nicht stören wollte. ;-)

Donnerstag, 27. August 2015

Wasserbett ohne Aufpreis

Letzte Nacht gab es ein Gewitter mit sehr viel Regen. Als der Regen in der Nacht aufgehört hatte und ich noch mal raus wollte freute ich mich schon, dass meine Schlafanzughose nur knapp über das Knie reichte und ich Badelatschen an hatte. Die Kiterwiese war mit vielen tiefen Pfützen übersät. Unser Zelt stand glücklicherweise aber im trockenen!

In den Morgenstunden ging es noch mal genau so heftig oder noch stärker los. Wir waren begeistert von der Dichtigkeit unseres Zeltes. Wir waren trocken und warm untergebracht.

Als wir richtig wach wurden stellten wir fest,  dass unsere Isomatten und damit das ganze Zelt inzwischen in einem Wasserbett lagen. Das Zelt hat uns trotzdem trocken gehalten!

Wir sind jetzt mit dem Zelt noch mal umgezogen und laufen heute den ganzen Tag mit Badelatschen. :-)

Eben haben wir einen schönen Spaziergang am Meer gemacht. Mir geht es wieder gut und morgen wollen wir weiter.

Mittwoch, 26. August 2015

Sturmgebeutelt in Thorsminde

Erstmal möchte ich mich für die vielen lieben Kommentare bedanken! Ich freue mich das ihr alle Spaß habt uns auf unserer Reise zu begleiten.

Die letzten Tage habe ich den Blog etwas vernachlässigt. Das liegt zum einen daran, dass wir nicht weiter gefahren sind und hier nicht so viel passiert ist,  zum anderen aber das mich ein Magen-Darm-Infekt erwischt hat und ich gestern und zum Teil auch heute eine gute Zeit einfach geschlafen habe. Aber es geht langsam wieder besser. Allerdings werden wir morgen noch pausieren und erst Freitag weiter fahren.

Montag konnten wir Ronja schön beim kiten und springen bewundern. Sie macht das inzwischen schon richtig gut.

Gestern ist der Wind dann komplett gedreht und kam richtig stürmisch und mit viel Regen vom Meer so dass es hier ein paar Vorzelte zerlegt hat. Unser Zelt trotzte dem Wind und Regen und ich habe wieder mal meinen guten Schlafsack genossen und das schlimmste Wetter einfach verschlafen.

Zur Zeit ist kräftiger Wind mit gelegentlich Regen. Mal gucken wie es weiter geht. Der Wind jetzt würde uns die Küste glatt hoch wehen ... ;-)

Montag, 24. August 2015

Durch den Wald zu Ronja Räubertochter ;-)

Heute wehte ein kräftiger ablandiger Wind in Hvide Sande und es waren viele Kiter und Surfer am Strand vom Rinkøbing Fjord. Wir wollten gut 50 km mit den Rädern fahren um zu Ronja nach Thorsminde zu kommen.
Es ging zunächst erstmal weiter an der Küste Holmsland Klit durch eine weite Dünenlandschaft und wieder über Kies- und Schotterwege Düne auf und ab. Wir fuhren an einem schönen weißen Leuchtturm vorbei und landeten in Søndervig. Von dort ging es über die Hauptstraße ein kurzes Stück Richtung Rinkøbing weiter. Fast wären wir an unserem kleinen Häuschen vorbei gefahren und wir haben aus der Ferne danach Ausschau gehalten. Leider ist die Straße die an unserem kleinen Häuschen vorbei führt aber eine reine Autostraße und wir wollen ja nicht schon wieder auf der Schnellstraße lang fahren, zumal das jetzt auch eine deutlich längere Strecke wäre. Daher fuhren wir ein kurzes Stück ins Landesinnere und bogen an einem Golfplatz ab. Es ging eine ganze Weile an diesem Golfplatz lang (meine Herren sind die Dinger groß!) und dann auf kleinen, wenig befahrenen Seitenstraßen weiter. Wir fühlten uns mal wieder allein auf dieser Welt.
Der Weg ging dann irgendwann in einen netten unbefestigten Wald- und Wiesenweg über, der leider wieder mal in einem Schotterweg endete. Wir fuhren durch ein Wildreservat, aber der einzige Wilde war der Fahrradfahrer vor mir ... ;-) Es war reichlich anstrengend so zu fahren, weil man den Lenker doch sehr gut halten muss. Ohne unsere dicken Reifen wäre das wohl nicht wirklich gegangen mit dem ganzen Kram auf den Rädern.
Wir waren jedenfalls erleichtert als wir nach Vedersø Klit kamen und erstmal die Straßenverhältnisse wieder besser wurden. Kurze Zeit später fuhren wir durch die Husby Klitplantage durch einen lichten Mischwald und viel Heidekraut und Dünen. Aber wir wollten ja zu Ronja Räubertochter und da mussten wir auch noch durch einen hohen dunklen Wald, auch wunderschön.
Ich glaube, die schönen Gerüche auf diesen ganzen Touren werde ich nie vergessen. Ich weiß gar nicht welche Kombi mir besser gefällt, Heidekraut, Dünengras und Heckenrosen oder Heidekraut und Tanne. Aber ich glaube erstes, weil ich da immer an Dänemark denke.
Hinter Bjerghuse kamen wir dann zum Nissum Fjord und von da war es dann nur noch ein Katzensprung zu Ronja. Sie hatte leider schon aufgehört zu kiten, aber das sehen wir hoffentlich in den nächsten Tagen noch. Fröhlich kam sie uns entgegen gerannt. :-)

Sonntag, 23. August 2015

Krabben satt in Hvide Sande

Blåvand lag nicht auf der Route des Nordseeküstenradwegs. Also hatten wir wieder mal die Wahl ein gutes Stück zurück fahren oder einen anderen Weg einzuschlagen. Zurück fahren ist eher nicht so unser Ding und so führte uns unser Weg durch militärisches Sperrgebiet. Keine Sorge,  wir hatten uns erkundigt, bei geöffneter Schranke dürfen Fahrradfahrer das Gebiet befahren, aber nur die Wege! 
Die Schranke war offen und so fuhren wir durch das Sperrgebiet. Dünen,  Heide,  Wäldchen wie immer, bloß rechts und links immer wieder die Warnschilder  den Weg nicht zu verlassen: Explosionsgefahr,  Schießübungen,  ...
Später fuhren wir durch die Blåbjerg Klitplantage. Dort gibt es die 67 Meter hohe Blabjerg Düne von der man eine gute Aussicht hat. Also sind wir mit unseren voll bepackten Fahrrädern den Berg hoch. Eine ziemliche Ackerei! Aber der Ausblick war wirklich schön. Der letzte Aufstieg war dann über eine Treppe wo Micha und ich auch noch Wettrennen gemacht haben. :-)
Am Fuß der Treppe war ein Rastplatz mit Tisch und Bänken. Dort machten wir erstmal Pause und entdeckten dadurch eine bei den Dänen anscheinend beliebte Freizeitbeschäftigung. Ganze Familien waren dort auf dem Berg mit engen Radklamotten, Helmen und Mountain Bikes unterwegs. Da waren die Großeltern, die Eltern, Jugendliche und aber auch noch kleinere Kinder. 
Relativ schnell gelangten wir nach Nymindegab. Von dort waren es über den Radweg noch 26 km nach Hvide Sande. Der Weg führte mitten durch die Dünenlandschaft Bjerregård. Eine wunderschöne Landschaft mit Blick auf das Meer oder den Fjord je nachdem in welche Richtung man guckt. Der Radweg verläuft teilweise auf gekiesten Wegen,  teils auf Schotter und entsprechend den Dünen immer rauf und runter. Hat viel Spaß gemacht die Strecke zu fahren undso kamen wir problemlos nach Hvide Sande. Über 60 km von Blåvand bis hier her. Unsere bisher längste Strecke!
Am Abend gab es ein Kilo Krabben!   Lecker!  :-)

Freitag, 21. August 2015

Schöne Erinnerungen

Heute sind wir von Fanø nach Blåvand gefahren. Das Wetter war schön und es gab eigentlich keine Probleme.

Wir sind mit der Fähre nach Esbjerg übergesetzt und dann haben wir uns am Ortsrand von Esbjerg die Skulpturen "Der Mensch am Meer" angesehen. Dort wurden wir von zwei Dänen auf unsere Fahrradtaschen angesprochen. Sie kamen gerade mit den Fahrrädern von Skagen und waren erst seit Dienstag unterwegs! So schnell geht das auch! Wow! Aber wir machen lieber weiter wie bisher. So eilig haben wir es glücklicherweise nicht.

Wir sind heute eine sehr schöne Strecke gefahren mit vielen kleinen Seen,  Heidekraut und Wäldern. Zwischendurch haben wir an einem Teich Rast gemacht. Gegenüber war eine Kuhweide und ganz viele Kühe standen einfach bis zum Bauch im Wasser und bewegten sich gar nicht. Das sah lustig aus.

Trotz vieler kleiner Steigungen am Ende und wieder mal Gegenwind kamen wir schon relativ früh in Blåvand an. Viele Erinnerungen kamen hoch. So viele schöne Urlaube mit den Kindern hatten wir hier verbracht. :-)

Es ist einfach immer wieder schön hier, aber zur Zeit deutlich voller als wir es gewöhnt sind. Zur Feier des Tages haben wir leckeren dänischen Kuchen gegessen und später frischen Lachs gegrillt. Man gönnt sich ja sonst nichts.  :-)

Donnerstag, 20. August 2015

Autobahn am Strand

Heute sind wir erst spät los weil Micha neue Mäntel für sein Rad gekauft und gleich montiert hat. Erst um kurz vor 12 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht.

Erstmal ging es eine Strecke wieder zurück zum Deich und dann wieder weiter am Deich lang. Plötzlich war kein Radweg mehr da und stattdessen eine Baustelle. Die Brücke über einen Fluss wurde neu gebaut und eigentlich war der Weg nicht befahrbar. Eigentlich ...

Wir fragten die Bauarbeiter was wir tun können. Eine Möglichkeit wäre ein weiter Umweg über eine große Straße gewesen. Die andere Möglichkeit war die schmale Behelfsbrücke der Bauarbeiter. Dafür mussten wir erstmal mit den Rädern über einen kleinen Zaun mit Stacheldraht klettern. Anschließend merkten wir aber recht schnell,  dass die Behelfsbrücke nur knapp einen halben Meter breit war. Also mussten wir die Fahrräder entladen und alles auf die andere Seite tragen, sogar die Fahrräder. Dort ging es noch eine steile Böschung hinab und dann konnten wir die Räder wieder beladen und weiter fahren.

Kurze Zeit später kam die Sonne heraus und ich musste wieder an den Drehscheibenplatz denken. Würde er sich jetzt mit einem großen Ruck zur Sonne ausrichten das die Leute auf dem Platz aufpassen mussten nicht herunter zu fallen?  Vermutlich eher nicht aber die Vorstellung fand ich sehr lustig.

Später hatten wir noch ein nettes Gespräch mit einem dänischen Paar das gerade mit dem Fahrrad nach Ribe unterwegs war. Beim Radwandern lernt man immer viele nette Leute kennen!

Kurz vor Esbjerg führte unsere Karte uns in die Irre. Wir hatten wieder die Wahl ein großes Stück zurück zu fahren,  über eine Böschung und ein paar Bahngleise zu klettern oder die daneben liegende Brücke zu überqueren. Die war aber als Schnellstraße deklariert. Aber es war fast kein Verkehr. Also sind wir schnell über die Brücke weil es ja eine Schnellstraße gewesen ist. Überholt hat uns niemand und der einzige entgegen kommende Verkehr war auch ein Radfahrer.  ;-)

Kurz danach landeten wir in Esbjerg und wir setzten mit der Fähre nach Fanø über. Dort ist eine kleine im Hafen liegende Sandbank wo einige Robben die Sonne genossen. Wir wollten nach Rindby Strand und dort auf einen Platz dicht am Meer. Wir fuhren durch Fanø Bad und wollten der Straße weiter folgen. Sie führte durch Dünen direkt auf den Strand. Und dann sahen wir,  dass die Straße einfach direkt auf dem Strand weiter ging. Ein extrem breiter,  mehr als 10 km langer Sandstrand, völlig flach und hart wie Asphalt. Natürlich wurde er auch fleißig befahren. Wir haben sogar eine Bushaltestelle gesehen.

Nach Zelt aufbauen und in die Nordsee hüpfen haben wir mit den jetzt nicht bepackten Fahrrädern noch eine Inselumrundung gemacht. Das waren noch mal ca. 20 km. Die Insel ist toll!  Schöner Strand,  flach abfallend, nette kleine Ferienhäuschen und mitten auf der Insel eine schöne Dünenlandschaft wieder mit viel blühendem Heidekraut und ein kleines Wäldchen. Tolle Insel um wieder zu kommen! Danke Gabi für den tollen Tipp! :-)

Unglaublich aber wahr

Ich bin noch auf dem Campingplatz bei Ribe weil Micha noch zum Fahrradladen wollte um sich neue Mäntel zu kaufen.

Die Zeit habe ich genutzt um mir anzugucken was ich nicht glauben wollte. Es gibt auf diesem Platz Drehscheibenplätze! Dieser Platz richtet sich immer automatisch nach der Sonne aus. Ich habe extra ein Foto gemacht, sonst glaubt mir das ja niemand.  :-)

Mittwoch, 19. August 2015

Der Mond ist schuld ;-)

Heute sind wir bei bedecktem Himmel von Rømø gestartet. Wir mussten als erstes den Damm von der Insel auf das Festland bewältigen. Das bedeutete 10 km Radstreifen direkt an der Straße. Glücklicherweise ist die Straße nicht ganz so stark befahren wie die Hauptstraße auf Sylt! Aber anstrengend war es trotzdem. 

Danach konnten wir auf einen wunderschönen Weg durch Felder und Wiesen abbiegen. Das war viel besser! Ausserdem kam auch die Sonne raus. Wir machten uns auf den Weg nach Mandø, wollten aber noch auf einen Abstecher nach Ribe. 

Unterwegs hatten wir ein sehr nettes Gespräch mit einem anderen Radfahrer. Er fragte nach dem Weg nach Rømø und dann hat er wissen wollen wohin wir unterwegs sind. Er fand es toll,  dass wir nach Skagen wollen. Wir fragten wo er her käme. Er war von Bremen gestartet über Polen und das Baltikum nach Finnland gefahren und dann bis 200 km südlich vom Nordkap. Nun war er auf dem Rückweg und hatte fast 6000 km hinter sich!  :-0

Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks und auch wirklich sehr sehenswert mit einem schönen alten Stadtkern. Wir schlenderten ein Weilchen durch die Gassen und machten uns dann auf den Weg nach Mandø. Wir wollten dort auf dem Campingplatz übernachten.  Dafür mussten wir 10 km fast zurück fahren. Um zu der Insel zu gelangen,  sollten Fahrradfahrer einen Traktor-Bus benutzen. Es gibt einen Damm zur Insel,  der aber nur bei Ebbe benutzbar ist. Leider kamen wir mit Beginn der Flut dort an. Also konnten wir nicht auf die Insel und ich war enttäuscht. Ich hatte mich doch sehr auf diese Insel gefreut. Ein anderes Mal! 

Der nächste Campingplatz war in Ribe. Diesmal sind wir wenigstens einen schöneren Weg direkt hinter dem Deich lang gefahren und konnten so wenigstens einen Blick auf Mandø und den im Wasser verschwindenden Damm werfen. Wir fuhren an Schafherden und Kühen vorbei durch eine wunderschöne Schilflandschaft, Wiesen und Felder und wurden von Libellen und Schmetterlingen begleitet. 

Als wir dann auf einer wenig befahrenen Straße landeten hatte Micha auch noch einen Platten. Zum Glück hat er Ersatz-Schläuche dabei!

Dienstag, 18. August 2015

Sylt oder der K (r) ampf mit dem Wind

Gestern sind wir mit der Bahn um 14 Uhr in Westerland gelandet und haben uns dann gleich auf den Weg nach Hörnum gemacht, das südliche Ende von Sylt. Wir hatten die ganze Zeit Gegenwind oder Seitenwind und ab Rantum hat es dann auch noch feste geregnet. Das hat mich aber relativ wenig gestört nach der Hitze in Berlin. Endlich Abkühlung!  :-)

In Hörnum gibt es einen Dünencampingplatz. Der Platz ist auch wirklich schön in den Dünen gelegen und wir hätten mit dem Zelt im nassen Dünensand stehen müssen. Da sind wir dann lieber wieder 10 km zurück gefahren nach Rantum und haben dort auf einem Wiesenplatz übernachtet. Typisch, auch auf dem Rückweg hatten wir natürlich wieder Gegenwind. Auf dem Platz laufen überall Hasen rum und gerade in der Nacht musste ich aufpassen nicht über eins zu stolpern. :-)

Heute früh hat es wieder geregnet. @Pham: dein Zelt wird gleich feste getestet!  ;-)

Glücklicherweise hörte es aber nach dem Frühstück auf und wir sind nach Norden Richtung Ellenbogen gefahren. Der Radweg führte durch eine weite wunderschöne Dünenlandschaft mit ganz viel blühendem Heidekraut. Es hat so gut gerochen! Das war herrlich!

Auch der Ellenbogen (@Sven: Danke für den Tipp! ) war wunderschön und am nordöstlichen Ende konnten wir Kiter beobachten.

Wir sind dann weiter nach List. Auf dem Deich habe ich das Rad sogar eine Weile geschoben weil ich gegen den Wind nicht wirklich ankam und das Gefühl hatte herunter geweht zu werden. In List hatten wir eigentlich vor zu Gosh zu gehen. Als wir im Hafen waren ist Micha gleich zur Fähre um zu gucken wann sie fährt. Sie sollte gerade ablegen und die Nächste wäre erst um 18:30 Uhr gefahren. Da sind wir dann lieber sofort auf die Fähre. Die Frau am Schalter hat extra noch beim Schiff Bescheid gesagt das sie warten sollen. 

Nun sind wir in Lakolk auf Rømø!

Fazit Sylt: wunderschöne Insel die im August wunderbar nach Heidekraut duftet, aber der starke Autoverkehr ist nervig wenn der Radweg parallel verläuft. Zu viele Autos! 

Montag, 17. August 2015

Wir sind dann mal weg ...

Heute ist es nun endlich los gegangen. Wir sitzen, nach einer kurzen Fahrt zum Bahnhof Südkreuz, im Zug nach Sylt.

Unsere Fahrräder sind reichlich bepackt. Zum Glück hat Micha am Samstag noch einen Gepäckträger für vorne für mich gekauft. Fährt sich etwas gewöhnungsbedürftig.

Das einsteigen in den Zug war spannend weil wir die Taschen abmachen sollten. Zum Glück waren schon nette andere Radfahrer im Zug die mit angefasst haben. Dafür haben wir denen dann Hauptbahnhof mit ihrem Kram beim aussteigen geholfen. :-) Da wollten soooo viele Radfahrer rein und alle mit Gepäck - zum Glück waren wir schon drin! Das wurde ganz schön knapp mit der Zeit.